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Erlebnis Lesen - Sachbücher - Ab 12 Jahren
Christof Gießler, Hubert Warter
Geniale Querköpfe
Träumer, Schulschwänzer und Genies - über Albert Einstein, Jules Verne und 15 weitere eigensinnige Persönlichkeiten |
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Berühmt werden, das wäre schon was. Aber das will heute ja irgendwie jeder. Berühmtsein,
am besten gleich und sofort und dann schick das Leben genießen. Blitzlicht, Partys, das ganze Programm. Endlich interessieren sich dann viele Leute für einen, dann, wenn man berühmt ist. So wie sich viele Menschen für die 15 Persönlichkeiten interessiert haben und immer noch interessieren, die Christof Gießler und der Illustrator Huber Warter nun in "Geniale Querköpfe" noch einmal vorstellen.
Aber - und jetzt kommt es - der große Unterschied zum eben beschriebenen banalen Traum vom Ruhm ist: Die Menschen in diesem Buch haben sich nie auch nur einen Augenblick darum geschert, ob sie nun berühmt werden. Diese 15 Menschen hatten alle eine Vision, einen Traum, an dem sie festhielten; eine Leidenschaft, die sie gegen alle Widerstände verfolgt haben - und für die sie dann irgendwann berühmt geworden sind. Auch wenn das die meisten Querköpfe in diesem Buch wahrscheinlich gar nicht interessiert hätte.
Albert Einstein, Muhammad Ali, Thomas Alva Edison, die Gebrüder Wright: Die Geschichten der meisten Menschen, die Christof Gießler aufgenommen hat, sind schon unzählige Male erzählt worden. Doch Gießler, der den Kinderbereich im Deutschen Museum in München aufgebaut hat, gelingt es dennoch, neue Geschichten zu erzählen. Er interessiert sich zum Beispiel nicht für die großen Kämpfe des Muhammad Ali. Gießler legt den Schwerpunkt seiner Darstellung lieber auf die Begebenheiten, die diese Querköpfe auf den Weg geschickt haben, auf dem sie später so erfolgreich entlang liefen.
Bei Muhammad Ali, der aus einer armen Familie kam, war es ein rotweißes nigelnagelneues Fahrrad für satte 60 Dollar. Das wurde dem jungen Ali 1954 vor einem Jahrmarkt geklaut. Sein Zorn über diese Ungerechtigkeit trieb den damals 13-jährigen in eine Box-Schule - nur um zu lernen, wie der Dieb ordentlich verprügelt werden könnte.
Oder Ringo Starr, der Schlagzeuger der Beatles. Es waren Krankenschwestern, die den schwachen Ringo zum Trommeln brachten. Blinddarmdurchbruch, Rippenfellentzündung, der Junge siechte Monate im Krankenhaus, bis er dort das Trommeln lernte und sein Krankenbett gar nicht mehr verlassen wollte. Er wusste mit einem Mal, dass er der beste Schlagzeuger von Liverpool werden würde.
Die Geschichten der Querdenker ähneln sich und das ist gut. Gießler erzählt von den Jugendjahren genialer Sturköpfe. Von Einstein der in der Schule scheiterte und später die Physik revolutionierte. Von Clairenore Stinnes, die gegen den Willen der Eltern als erste Rennfahrerin die Welt im Auto umrundete, oder Bill Gates, der trotz Computer-Raum-Verbot Programmieren lernte und schließlich eine Firma namens Microsoft gründete. Es sind die Visionen, für die Menschen leben, dann klappt es auch mit dem Berühmtsein. Wenn man sich dann überhaupt noch dafür interessiert.
Der Autor
Hubert Warter, geboren am 13.11.1958 in Karlsruhe; 1965-1977 Jahre der Allgemeinbildung; 1977-1980 Reisen, Gelegenheitsarbeiten, Zivildienst; 1980-1987 krankengymnastische Periode in Mannheim und Freiburg i. Br.; 1987-1994 Studium der Visuellen Kommunikation an der Universität Kassel bei Hillmann, Mathias, Rambow und Pfüller; seit März 1994 freiberuflicher Illustrator bei und in Kassel für Zeitschriften, Magazine, Werbeagenturen und Buch-Verlage.
Preise & Auszeichnungen
- Die besten 7 Bücher für junge Leser (DeutschlandRadio/Focus) März 2007
Moses Verlag, 2007, 112 S.
14,95 Euro
Lesestufe: ab 12 Jahre
Hardcover, m. zahlr. farb. Illustrationen
ISBN: 978-3-89777-333-2
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